polnischer Politiker und Aristokrat; von 1928 bis 1935 konservativer, mit den nationalistischen Rechten des Landes nicht einverstandener Parlamentarier, zeitweise Vorsitzender des Auswärtigen Parlamentsausschusses, weigerte sich 1934 als Botschafter nach Berlin zu gehen
* 3. September 1880 Berlin
† 4. Oktober 1967 Warschau
Wirken
Fürst Janusz Radziwill wurde am 3. Sept. 1880 in Berlin geboren als einer der Söhne des Fürsten Ferdinand Radziwill (geb. 1834; gest. 1926), der 44 Jahre lang, von 1874 bis 1918, dem alten deutschen Reichstag als Mitglied der Polen-Fraktion angehörte.
Dieser Zweig des uralten litauischen Magnatenhauses R. war über ein Jahrhundert lang ziemlich eng mit Preußen-Deutschland nicht nur, sondern auch mit den Hohenzollern verknüpft. Der Urgroßvater des Prinzen Janusz, Prinz Anton Reinrich R., war mit der Prinzessin Friederike Dorothea von Preußen, einer Nichte Friedrichs des Großen, verheiratet. Seine Kompositionen zu Goethes "Faust" erwarben ihm einen Namen als Musiker. Die Jugendliebe Kaiser Wilhelm I., die Prinzessin Elise R., war seine Tochter. Der langjährige Generaladjutant Kaiser Wilhelm I, Fürst Anton R., war ein Vetter des Fürsten Ferdinand und Großonkel des Prinzen Janusz. Der Prinz war mit der Prinzession Anna Lubomirska verheiratet.
Fürst Janusz selbst, der nach dem Ausscheiden eines älteren Verwandten in den letzten 40Jahren als Haupt der Familie galt, ...